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28.02.2006
fscklog-Testbericht: Eindrücke vom 20" Intel-iMac
Mac bleibt Mac egal ob PowerPC oder Intel-Prozessor darin steckt - dies war ohne Frage Apples Botschaft, die mit dem zeitgenössischen iMac geschickt werden sollte. Erst im Oktober 2005 mit schmalerem Gehäuse, integrierter iSight und Front Row äußerst ansprechend aktualisiert, sollte nur wenige Monate später zu allgemeiner Überraschung der iMac tatsächlich zum allerersten (angekündigten und verfügbaren) Intel-Mac werden. Lediglich die Packung verrät, dass in dem neuen iMac Intels Core Duo werkelt:
Äußerlich gleichen sich Core Duo-iMac und (iSight) iMac G5 -bis auf ein winziges Detail- vollkommen.
Rechtsaußen liegt der neue Mini-DVI-Anschluss (beim iMac G5 sieht es so aus). Neben der damit ganz hackfreien Möglichkeit, einen zweiten Monitor als erweiterte Arbeitsfläche zu nutzen (zumindest nach Zukauf des entsprechenden Adapters), lassen sich endlich wieder beide RAM-Plätze frei belegen (mit SO-DIMMs) - zwei absolute Pluspunkte für den Intel-iMac. Mein Testgerät meinte es allerdings nicht allzu gut mit mir, der erste Start löste wirres Grafikgewusel aus und endete unschön an der Begrüßungssequenz von OS X.
Danach half nur noch ein Zwangsneustart, dem glücklicherweise ein ordentliches Hochfahren folgte. Zwar letztlich unerheblich, aber der Startvorgang ist wirklich bemerkenswert schnell. Der Intel-iMac bearbeitet sich äußerst genehm, die meisten Vorgänge wirken stets um einen Lidschlag abrupter im direkten Vergleich zum iMac G5, revolutionärer Geschwindigkeitszuwachs kam mir im Alltagsbetrieb allerdings nicht unter. Von Profi-Software-Tests und Benchmarks musste ich aus Zeitgründen absehen, aber davon findet sich an anderer Stelle bereits genug. Programme unter Rosetta erwiesen sich als akzeptabel, ordentlich zusätzlicher RAM ist natürlich anzuraten. Ich war freudig überrascht, wie viele meiner persönlichen unverzichtbaren Pflichtprogramme (wie z.B. Quicksilver und MenuMeters, muss unbedingt mal eine dieser Listen machen) inzwischen doch schon als Universal Binary vorlagen. Front Row hat auf dem Intel-iMac die gleichen hinreichend bekannten Unzulänglichkeiten, dafür ist der Single User-Modus angenehm leise geworden (während der iMac G5 darin zum manischen Fön verkommt). Leise sind sie im Normalbetrieb beide, selbst länger andauernde hohe Prozessorauslastung lässt dem iMac nur ein sanftes Lüftersäuseln entweichen. Der Core Duo-iMac verfügt übrigens nicht über den Safe Sleep-Modus des PowerBook/MacBook Pro wie ein MacFixtIt-Leser ursprünglich berichtet hatte.
Mein positiver Gesamteindruck wurde durch drei Probleme nachhaltig geschmälert, die zwar nicht zwingend alle Intel-iMacs betreffen müssen, aufgrund von Nachfragen bei anderen Nutzern und nach diversen Foreneinträgen zu urteilen allerdings häufiger vertreten sein dürften:
1. Tastatur und (falls daran angeschlossen) die Maus haben unnachvollziehbare Aussetzer, die erst durch erneutes Aus- und Wiedereinstöpseln des USB-Kabels vorübergehend behoben werden. In erster Linie verabschiedete sich bei mir die Eject-Taste, dicht gefolgt von der über die Tastatur möglichen Lautstärkeregelung.
2. Beim Aufwecken aus dem Ruhezustand tritt an externen Lautsprecher oder angeschlossenen Kopfhörern ein kurzes aber lautes Störgeräusch auf, die internen Lautsprecher sind davon nicht betroffen.
3. Bei meinem 20" Testgerät war die Funknetz-Anbindung an eine AirPort Express lausig. Das in der Menüleiste befindliche AirPort-Icon zeigte meiste nur zwei Balken (und damit eine entsprechend verringerte Übertragungsgeschwindigkeit) an, während der direkt daneben stehende iMac G5 vollen Ausschlag für sich verbuchen konnte. Insbesondere bei Downloads von größeren Dateien über das Internet oder dem Datenaustausch im internen Netzwerk ging die Übertragungsrate des Intel-iMacs regelmäßig in Abständen von wenigen Sekunden in den Keller. Ausführlich dokumentiert wird die Problematik hier.
Keines der drei Probleme wurde durch handelsübliche Tricksereien oder das Update auf 10.4.5 gelöst.
Fazit: Der (iSight) iMac G5 war der erste iMac, der mich persönlich wirklich als Desktop-Rechner reizte und all dessen positive Eigenschaften (plus die zwei Verbesserungen in Bezug auf RAM und externen Monitor) machen den Core Duo-iMac zu einem würdigen Nachfolger, der mit zunehmender Intel-Optimierung einzelner Programme in den kommenden Wochen und Monaten seinen Geschwindigkeitszuwachs noch deutlicher ausspielen dürfte. Die Geräuschproblematik konnte ich gut verschmerzen und Problemtastaturen werden -wie mir zu Ohren kam- von Apple wohl schnell ausgetauscht. Die AirPort-Problematik würde mich allerdings derzeit vor einem Neukauf zurückschrecken lassen, zumindest sollte man sich die Zeit nehmen, dies beim Händler selbst zu testen oder eben vom 14-tägigen Rückgaberecht des Onlinehandels Gebrauch machen.
Disclosure: Bei dem getesteten 20" Core Duo-iMac handelte es sich um ein von Apple Deutschland freundlicherweise bereitgestelltes Leihgerät.
Posted by Leo at 17:07 | Permalink
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