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22.05.2007

Über Sammeklagen, 6-Bit-Displays und Macs [Update]

Die Ende vergangener Woche bekanntgewordene jüngste Sammelklage gegen Apple erhob den Vorwurf der irreführenden Werbung, denn, so die Kläger, Apple bewerbe die Displays von MacBook und MacBook Pro zwar mit gegebener "Unterstützung für Millionen Farben" - es kämen jedoch LCDs zum Einsatz, die tatsächlich nur rund 262.144 Farben darstellen könnten.
Dithering
Solche 6-Bit-Panels bedienen sich einer Technik namens Frame Rate Control (auch als "Dithering" bekannt), worüber sich letztlich 16,2 Millionen Farben simulieren lassen. 8-bit-Panels sind dahingegen in der Lage, 16,7 Millionen Farben ohne "Hilfsmittel" anzuzeigen und so findet sich z.B. auf der Tech Specs-Seite zu den Cinema Display der klare Hinweis auf diese 16,7 Millionen Farben, während bei MacBook, MacBook Pro und iMac schlicht von "Millionen Farben" die Rede ist. Während man im MacBook möglicherweise darüber hinwegsehen kann, da die Diskussion über sichtbare Unterschiede zwischen 6-Bit- und 8-Bit-Displays eine hochgradig akademische ist, kann die Angelegenheit im Kontext des klar an professionelle und dabei farbsensible Anwender gerichteten MacBook Pro leicht zum Störfaktor werden. Auch wenn sich Apple an der Sammelklage keine blutige Nase holen dürfte, bleibt doch zu hoffen, dass das Displayungemach in nächster Zukunft behoben wird, nicht zuletzt weil z.B. Dell in sämtlichen Notebooks (ab MacBook-Preisklasse) nach Eigenangabe auf Panels mit 16,7 Millionen Farben (ergo 8-Bit, falls dort nicht offensichtlich irregeführt wird) setzt. Wie sich das Panel des eigenen Macs herausfinden lässt, folgt nach dem Klick.
Update: Ich kam leider erst jetzt dazu, mich durch eine Masse an Datenblätter diverser Panel-Zulieferer zu wühlen. Das Ergebnis unterm Strich: Es gibt (bzw. ich fand) keine 8-Bit-Panels unter 15" (lasse mich gerne eines besseren belehren) und die 15-Zöller mit 16,7 Millionen Farben lagen bei einer Auflösung von 1280x800 (Apple könnte diese im MBP also gar nicht einsetzen ohne die Auflösung wieder runterzuschrauben). Wie Dell zu seinen 16,7 Millionen Farben kommt (auch für 12"- und 14"-Displays) wirft damit erhebliche Fragezeichen durch die Gegend. Mein persönliches Fazit der Geschichte ist vorerst folgendes: Zwar kommen in allen MacBooks, MBPs und 17"-iMacs (hier schreibt es Apple sogar unumwunden in die Video Developer Note) 6-Bit-Panels zum Einsatz, die meisten davon sind vollkommen zufriedenstellend, doch gerade unter den MBPs findet sich eine größere Zahl an Displays, die -von der 6-Bit/8-Bit-Anglegenheit vollkommen unabhängig- deutliche Schwächen in Form von u.a. unsauberen Verläufen, auffälligem Dithering und gemindertem Kontrast aufweisen während MacBook-Displays lieber flimmern.

Die Suche nach dem eigenen Panel-Hersteller gestaltet sich recht einfach: Dazu wird lediglich das SwitchResX Control Panel und Google benötigt. Aus dem SwitchResX Control Panel exportiere man den Display Data Channel ("Export DDC").
Export DDC
In der daraus resultierenden Textdatei unter "Descriptor #2 is ASCII data" die Typ-Bezeichnung des Panels eingetragen, die sich im nächsten Schritt über Google finden lassen sollte. So steckt z.B. in dem MacBook auf dem ich diese Zeilen gerade tippe das N133I1-L01-Panel von Chi Mei, welches vom Hersteller klar als nur 262.000 Farben (also 6-Bit) unterstützend bezeichnet wird. Anleitung von und weitere Werte zu MBPs bei colorblindmac.com sowie im angeschlossenen Forum. Wie sieht es bei eurem Display aus? 6-Bit, 8-Bit, unauffindbar?

Posted by Leo at 01:02 | Permalink

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