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27.02.2008

MacBook Air im Test - Teil 2: Gewicht, Wärmeentwicklung, Geräusche, Akkulaufzeit und Display

Vorher: Teil 1 - Zwei Dünne, ein Gedanke.
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Wem das Gewicht des eigenen Notebooks weitgehend schnuppe ist, muss über ein MacBook Air oder andere ultraportable Geräte rund um 1,4 Kilogramm erst gar nicht weitergehend nachdenken. Zu dramatisch erscheinen die weitreichenden Kompromisse bei Anschlüssen und Leistung, zu hoch der Preis im Vergleich zu dickeren, schwereren und deutlich schnelleren Laptops. Alle äußeren und inneren Merkmale stehen unweigerlich unter der Gewichtsreduktionsfuchtel und gerade das MacBook Air gebärdet sich besonders radikal. Die so erzielte Dünne ist dabei optisch wie haptisch beeindruckend, wirkt es doch eher wie ein idealisiertes Notebook-Modell, hat aber nur geringe Auswirkungen auf den Alltagseinsatz. Ganz im Gegensatz zum Gewicht.

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Erstmals bietet Apple überhaupt ein Laptop in dieser Gewichtsklasse an und das gesparte knappe Kilogramm im Vergleich z.B. zum MacBook ist beim täglichen Umhertragen viel deutlicher zu bemerken, als ich es erwartet hätte. Das unangenehme Gewicht der Notebooktasche wird durch das Gefühl ersetzt, überhaupt kein Notebook eingepackt zu haben. Das ist zwar ebenfalls irritierend, zerrt aber immerhin nicht an der Schulter.

Ebenso vorteilhaft erweist sich das geringe Gewicht im Schoßbetrieb, der nun ganz neue Stellungen ermöglicht. Limitierend ist hierbei nur das nicht allzu weit nach hinten klappende Display. Während das MacBook Air im zugeklappten Zustand äußerst mittig zentriert ist (ganz im Gegensatz zu anderen Subnotebooks, die z.B. durch die Akkulage ein stetes Ungleichgewicht aufweisen), wandert der Schwerpunkt beim Öffnen des Displays nach hinten: Das vordere Unterteil auf Höhe der Trackpad-Taste neigt entsprechend zum Abheben und das MacBook Air zum Überkippen nach hinten.

Wärmeentwicklung:
Trotz der erstaunlichen Dünne, bleibt das MacBook Air deutlich hinter den Temperaturentwicklungen von MacBook und MacBook Pro zurück. Wer meinem Temperaturgefühl kein Vertrauen schenken möchte, den werden möglicherweise die Messergebnisse der Macworld überzeugen. Was dort jedoch keine Beachtung fand: Das MacBook Air kühlt zudem erheblich schneller ab als MacBook oder MacBook Pro, die -einmal warm oder heißgelaufen- ihre hohe Temperatur auch bei sehr geringer Prozessorauslastung über längere Zeit halten.
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Ungünstig erscheint jedoch die formbedingte Platzierung der Lüftungsschlitze, die auf der hinteren Unterseite angelagert wurden und so Abwärme zielgenau auf die eigenen Oberschenkel pusten. Gerade auch auf Decken oder anderen unebenen Unterlagen können so die Schlitze komplett verdeckt und das MacBook Air zu besonderer Wärmeentwicklung gezwungen werden.

Geräusche:
Stark einhergehend mit der Wärmeentwicklung verhält sich auch der Geräuschpegel. Nach längerer Zeit konstanter Prozessorbelastung ist der Lüfter durchaus zu vernehmen, selbst dann ist er allerdings deutlich dezenter als entsprechende Luftverschieber in MacBook und MacBook Pro. Auch die Didgeridoo-Qualitäten, mit denen manches MacBook Pro gerne auftrumpft, fehlen glücklicherweise. Das heißt es kommt zu keinen seltsamen Surr-Geräuschen, wenn man das MacBook Air bei laufendem Lüfter durch die Gegend bewegt.

Insgesamt ist das MacBook Air der kühlste und damit auch leiseste mobile Mac, der mir bislang unterkam (das umfasst alle G4-PowerBooks und mobile Intel-Macs). Selbst eingebettete Flash-Videos bei YouTube und Konsorten bringen beispielsweise das MacBook Air erst nach fünf bis zehn Minuten Dauervideo zu sanfter Lüfteraktivität. Im reinen Onlineeinsatz (Browser, IM, E-Mail, Feedreader) herrscht praktisch durchgehend vollkommene Stille. Lediglich die Festplatte gibt ab und an Geräusche von sich, hier hilft nur der Luxus der "Solid-State-Festplatte" für 900 Euro Aufpreis zu einem dann vollkommen lautlosen Arbeitsgerät.

Die Akkulaufzeit:
Knapp zusammengefasst: nicht grandios, aber akzeptabel. Apple veranschlagt fünf Stunden an "drahtloser Produktivität", im WLAN-Alltagseinsatz mit halbgedimmtem Display ohne sonderliche Akkusparanstrengungen waren es bei mir meist knappe 4,5 Stunden. Da die Möglichkeit der Mitnahme von Ersatzakkus flachfällt, wäre eine Laufzeit von deutlich über fünf Stunden sicher wünschenswerter.
Manche MacBook Air-Besitzer berichten von absurd langen Akkuladezeiten von teilweise bis zu 8 oder 10 Stunden. Dieses Phänomen trat bei mir bislang nicht auf, der Akku ist zwar langsamer gefüllt als bei MacBook oder MacBook Pro, aber in 4-5 Stunden ist selbiger vollgeladen (nach nur einer Stunde ist mein Akku im MacBook Air bereits nahezu halbvoll).

Zwar ist der magnetische Stromanschluss am MacBook Air nicht weiter verändert worden, doch passen Apples sonstige MagSafe-Netzteile rundungsbedingt nur dann, wenn es an der Tischkante steht.
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Immerhin wurde bei dieser Gelegenheit eine der Haupt-Schwachstellen komplett beseitigt: Die Kabelbiegung hinter dem MagSafe-"Kopf" wies nach langer Dauerbelastung eine gewisse Neigung zum Schmoren auf. Ebenfalls positiv: Das kleine 45W-Netzteil wird selbst beim Aufladen nicht unangenehm heiß und es fiept auch nicht (beides Probleme, die mir bei mehreren MacBooks und MBPs begegneten).
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Display:
Auch wenn es nicht zu Explosionen neigt, ist das LED-LCD tatsächlich sehr brillant ausgefallen, dürfte mit 300cd zu den leuchtstärksten seiner Klasse zählen und schlägt sich auch bei direkter Sonneneinstrahlung passabel. Der horizontale Blickwinkel ist sehr gut, der vertikale allerdings etwas knapp bemessen, zu hoch oder zu tief auf den Bildschirm gelinst, stößt man schnell auf einen gräulichen Schleier. Auch würde ich persönlich eine höhere Auflösung als die enthaltenen 1280x800 Pixel bevorzugen, wie sie z.B. Lenovo dem ebenfalls dreizehnzölligen LED-Display des X300 verpasste (nämlich 1440x900).
Ebenso wie die hintergrundbeleuchtete Tastatur kann sich das Display an die Umgebungshelligkeit automatisch anpassen. Der dafür nötige Sensor steckt im Displayrahmen neben der iSight, was unbeabsichtigte Helligkeitsschwankungen vermeidet, die gerne beim MacBook Pro auftreten - dort liegen Sensoren links und rechts neben der Tastatur.
Dennoch bin ich kein Freund von automatisierter Helligkeitsbeeinflussung, zumal diese beim MacBook Air schon auf sehr leichte Schwankungen (Wolke vor Sonne) reagiert und deshalb von mir prompt deaktiviert wurde.
Der maximale Aufklappwinkel des Displays lässt -wie bereits zu Beginn kurz erwähnt- leider wirklich zu wünschen übrig. Ob auf Schreibtisch oder Schoß, der Wunsch, das Display weiter nach hinten zu neigen bleibt bei mir stets vorhanden. MacBook Pro-Besitzer sind dies bereits gewohnt, wer aber z.B. vom MacBook umsteigt, wird sich geringfügig umstellen müssen.

Im dritten und letzten Teil folgt noch der tiefere Blick auf Multitouch-Trackpad, Tastatur, Funknetzkenntnisse, begleitende Software, Vermischtes und ein abschließendes Fazit.

[Dieser Artikel erschien auch im 01blog (powered by CeBIT), für das ich momentan als Autor tätig bin]

Posted by Leo at 16:43 | Permalink

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