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14.08.2008
Chips von Infineon und Nvidia: Probleme bei iPhone 3G und MacBook Pro? [Update]
Schon kurz nach dem Juli-Verkaufsstart nahm insbesondere in den USA die Diskussion über Verbindungsabbrüche und eine grundsätzlich schlechte UMTS-Verbindung des iPhone 3G ihren Lauf. Inzwischen artete diese in eine lautstarke globale Angelegenheit aus, allein der Thread zum Thema in Apples-Diskussionsforum zählt beinahe 800 Beiträge (bevor er geschlossen wurde) und erste Mobilfunkanbieter wie T-Mobile Niederlande beginnen, öffentlich die Schuldzuweisung vom eigenen Mobilfunknetz in Richtung Apple umzuschichten.
Nach zwei "gutplatzierten" Quellen der BusinessWeek liegt die Ursache an der fehlerhaften Software eines Infineon-Chips im iPhone 3G, der den Wechsel zwischen UMTS/HSDPA und EDGE kontrolliert. Laut denselben Quellen arbeiten Infineon und Apple aktuell an einem Fix, der vermutlich als Teil von iPhone OS 2.1 bis spätestens Ende September, eventuell schon zum Ende des laufenden Monats, auf die Mobiltelefone der Käufer gelangen soll.
Am vergangenen Dienstag identifizierte Nomura-Analyst Richard Windsor ebenfalls einen "unausgereiften" Infineon-Chip als Verursacher. Seiner Einschätzung nach liegt das Problem allerdings derartig tief, dass ein Firmware-Update es möglicherweise nicht aus der Welt schaffen kann. [Update: John Gruber merkt an, dass Windsor sich allerdings auch schon im letzten Herbst ein Touchscreen-Problem beim iPhone aus den Fingern saugte, dass es in der von dem Analysten geschilderten Form gar nicht geben konnte.]
Das schwedische Magazin 'Ny Teknik' (Google-Übersetzung) glaubt an ein Hardware-Problem, welches erst bei der Massenproduktion des iPhone 3G auftrat und möglicherweise in einem unterbrochenen Antennenkontakt zu suchen sei. Auch in dieser Variante würde wohl nur ein Austausch der betroffenen Geräte helfen.
Apple äußerte sich wie üblich überhaupt nicht zu der Angelegenheit und Infineon lehnte einen Kommentar ebenfalls ab. Ein Infineon-Sprecher verwies aber gegenüber der BusinessWeek darauf, dass Infineons UMTS-Chips beispielsweise in einigen Samsung-Modellen keine derartigen Probleme bereiten würden.
Derweil häufen sich die Problemberichte zu komplett ausfallenden Displays an MacBook Pro-Modellen mit Nvidias GeForce 8600M GT (siehe u.a. Apple-Forum) - diese steckt in allen seit Sommer 2007 verkauften MBPs. Die sich aufdrängende Vermutung legt Nvidia die Schuld vor die Füße. Die Firma führte in den jüngsten Quartalszahlen knapp 200 Millionen US-Dollar für "einmalige" Reklamationskosten wegen Materialproblemen an Notebook-GPUs auf. Leider gab Nvidia bislang immer noch nicht bekannt, welche Notebook-Hersteller davon letztendlich betroffen sind, lediglich Dell und HP bieten betroffenen Kunden bereits BIOS-Updates und eine verlängerte Garantie. Apple hüllt sich ebenfalls in Schweigen, repariert teils aber auch problematische MBPs, die bereits gerade aus der Garantiezeit gerutscht sind. (Danke, Sebastian!)
Nun bleibt das Ausmaß derartigen Ungemachs praktisch unmöglich zu beziffern, eine BW-Quelle spricht beim iPhone 3G z.B. von "einem Problem, aber keiner Katastrophe" - doch wie sieht es unter den hiesigen Lesern aus? Seid ihr geplagt von einem ausfallenden MacBook Pro-Display, Netzschwierigkeiten mit dem iPhone 3G oder gar beidem kombiniert?
Ich hatte persönlich mit meinem iPhone 3G bisher keine merklichen Netzprobleme bei T-Mobile Deutschland - weder schlechten Empfang, noch Verbindungsabbrüche oder ähnliche Wirren.
Update 15.08.08 9:50 Uhr: Auch das Wall Street Journal (Abo nötig) erfuhr von "mit der Angelegenheit vertrauten Personen", dass Apple an einem Software-Fix für das Problem arbeitet. «Apple believes the problems are related to a chip inside the iPhone 3G made by Germany's Infineon Technologies AG, people familiar with the matter say.»
Dieser Artikel erschien auch im 01blog (powered by CeBIT), für das ich momentan als Autor tätig bin.
Posted by Leo at 11:47 | Permalink
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