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21.10.2008
MacBook (Pro): Benchmarks, FireWire am RJ45 Ethernet-Anschluss, Glossy, Petitionen
Die Macworld veröffentlichte erste Benchmarks zu den neuen Alu-MacBooks: Das 2,4GHz-Modell zeigt weitestgehend übereinstimmende Ergebnisse mit dem weißen Vorgängermodell (ebenfalls mit 2,4GHz) - legte allerdings bei der Arbeit mit Photoshop CS3 und dem Quake 4-Test durch die Nvidia GeForce 9400M deutlich zu.
Nach dem Speedmarktest ist das 2,4GHz-Modell insgesamt rund 9% schneller als das 2GHz-Modell der Alu-MacBooks. Das 2,4GHz MacBook Pro erzielte nur einen minimal höheren Speedmark-Wert durch die zusätzliche Grafikleistung und eine offenbar effektivere Festplatte.
Deutlich angenehmer fällt bei den neuen MacBooks das Abspielen von mächtigen h.264-Dateien aus (wie z.B. 1080p-Exemplaren aus Apples Trailer-Fundus), das den Prozessor nur relativ moderat beansprucht und nahelegt, dass Apple erstmals die GPU-beschleunigte Decodierung entsprechender Dateien durch Nvidias Grafikkarten unterstützt.
Der spezielle Build von 10.5.5, der auf dem neuen MacBook und MBP vorinstalliert ist, enthält neben einem aktuelleren QT-Build auch die vormals nicht vorhandene Datei QuickTime/AppleVAH264HW.component - das Kopieren selbiger auf andere Macs mit Nvidia-Karten, die die Hardware-Beschleunigung ebenfalls unterstützen sollten, zeigte allerdings keine Änderung.
Während die merklichen Verbesserungen des neuen Unibody-MacBook und MacBook Pro kaum zu übersehen sind, bleiben auch zwei schwerwiegende Nachteile der neuen Modelle in der Diskussion: Das Fehlen des FireWire-Anschlusses am MacBook und die gestrichene Option eines matten Displays für das 15" MacBook Pro.
Apples Antworten zu den beiden einschneidenden Änderungen gestalteten sich bislang vage, so bleibt nur wilde Spekulation über die Hintergründe übrig: Zweifellos spart das Weglassen des FireWire-Anschlusses Apple ein paar (Millionen) Dollar und der inzwischen minimale Abstand zum Pro-Modell wurde künstlich vergrößert - doch ein Blick auf Hauptplatine und Gehäuse des Alu-MacBooks zeigt, dass der Platz für einen weiteren Anschluss schlicht fehlt:
Foto: iFixit.
Alternativ wäre ein Verzicht auf einen der zwei USB-Anschlüsse durchaus denkbar gewesen oder Apple hätte stattdessen auf den Ethernet-Anschluss verzichten und diesen durch den schon vom MacBook Air vertrauten USB-zu-Ethernet-Adapter ausgleichen können, aber jeder dieser Kompromisse hätte vermutlich ebenso heftige Entrüstungsstürme hinter sich hergezogen.
Es bleibt die leise Hoffnung auf die FireWire-Spezifikation IEEE 1394c (PDF), die FireWire 800 über einen gewöhnlichen Ethernet-Anschluss erlaubt und vom RJ45-Port der aktuellen MacBooks möglicherweise bereits unterstützt wird, wie man es aus Apples Richtung flüstern hört (siehe auch macprime.ch) - entsprechend benötigte Kabel gibt es bis zum heutigen Tag allerdings keine. So bleibt offen, ob, wann, von wem und zu welchem Preis ein entsprechendes Cat 5-Kabel auftauchen wird und wie praktikabel sich diese Alternative letztendlich im Alltagseinsatz gestaltet.
Auch der Wegfall eines optionalen matten Displays am 15" MacBook Pro stellt eine, je nach Einsatzgebiet, Arbeitsumfeld und persönlichen Display-Vorlieben, dramatische Verschlechterung dar. Hinzu kommt, dass die sich über den kompletten Displayrahmen erstreckende Glasscheibe zwar die Stabilität und Festigkeit merklich erhöht, aber ein zusätzlich irritierendes Spiegelelement einschleust.
Bislang hatte ich davon abgesehen, auf die üblichen Online-Petitionen speziell hinzuweisen, da mir diese überflüssig (da wirkungslos) erscheinen - insbesondere die lieblos auf petitiononline.com erstellten. Ich schätze selbige tendenziell eher als kontraproduktiv ein, da sie ihren Aktionismus nur vortäuschen: Stattdessen sollte das Feedback gebündelt direkt bei Apple abgeladen werden - wahlweise z.B. über Apples Feedback-Formular oder eben per E-Mail an Steve Jobs persönlich.
Da ich von vielen Lesern eindringlich gebeten wurde, verweise ich trotz der genannten Vorbehalte auf die Petitionen und habe die zwei herausgepickt, die bereits am meisten "Unterschriften" sammeln konnten: 4.500 für ein mattes Display und über 11.200 für FireWire am MacBook.
Dennoch bleibt der direkte Weg meiner Ansicht nach die bessere Wahl, um Apple den Missmut über die Änderungen mitzuteilen. Die wirkungsreichste Handlung dürfte letztendlich allerdings darin liegen, konsequent keins der neuen Modelle zu kaufen.
Posted by Leo at 13:32 | Permalink
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