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15.08.2008
Sammelsurium: Apples Optionsvergabeschlamassel ausgestanden, iPhone-Sommergewitter-Umfrage, neue 10.5.5-Entwicklerversion, erfolgreiches MobileMe-Phishing, etc.
Nach Apples ehemaligem Finanzchef Fred Anderson legte auch Apples einstige Chefjuristin die Zivilklage der US-Börsenaufsicht bei. Mit einer Strafe in Höhe von $200.000 (und einer Rückzahlung von rund 1,9 Millionen US-Dollar) kommt Nancy Heinen ebenfalls glimpflich davon und musste kein Fehlverhalten im Zusammenhang mit rückdatierten Aktienoptionen eingestehen. Im Gegensatz zu Anderson, der kurz nach seinem Settlement noch etwas Schlamm in Richtung Steve Jobs warf, darf Heinen zu den Anschuldigungen allerdings öffentlich nicht mehr Stellung nehmen.
«"I cherish the great people I worked with at Apple, and I am proud of my contributions to its historic turnaround and current success», sagte Heinen gegenüber AP.
Damit dürfte das Optionsvergabe-Kapitel bei Apple endgültig abgeschlossen sein, denn Heinens Einigung verhindert den anstehenden Prozess gegen die Juristin, der unter anderem mit einer Vorladung von Steve Jobs für erhebliches Aufsehen gesorgt hätte.
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«Wie die Beratungs-Agentur Marketing Partner aus Wiesbaden in einer repräsentativen Umfrage ermittelte, ist das Kulthandy in Deutschland zwar mit 51,5 Prozent bei über der Hälfte der Bundesbürger bekannt, aber nur 1,4 Prozent der Deutschen wollten sich ein iPhone kaufen. 75,2 Prozent wollten sich dagegen «ganz bestimmt nicht» ein iPhone zulegen, teilte die Agentur am Donnerstag mit. «Zwar sind viele Kunden am neuen Modell interessiert, aber weniger an den damit verbundenen hochpreisigen iPhone-Tarifen», sagte Nikolaus Bremerich von Marketing Partner.» So meldet es die dpa und übertitelt dies mit "Deutsche zurückhaltend bei Kauf des iPhone". Sollten sich allerdings tatsächlich "nur" 1,4% der Deutschen ein iPhone 3G kaufen, wären dies immerhin grob überschlagen mehr als 1,1 Millionen Telefone - Zurückhaltung sieht anders aus (das Ziehen sinnvoller Schlüsse aus überflüssigen Umfragen ebenfalls).
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Die Stiftung Warentest glänzt mit einem iPhone-SommerlochSommergewitter-Test: «Das iPhone 3G reagiert empfindlich auf Wasser. So empfindlich wie kein anderes Handy im Test. Die Stiftung Warentest simulierte ein Sommergewitter: Fünf Millimeter Wassersäule in einer Minute. Das iPhone quittierte die Dusche mit einem toten Display. Wasser drang in die Geräte ein. Ein Modell erholte sich wieder, zwei weitere trugen jedoch bleibende Schäden davon. Fazit: Etwas zickig und ziemlich empfindlich das Ding.
In puncto Akkuleistung ist das iPhone 3G dagegen 1A. Im UMTS-Betrieb blieb das Handy im Test über 400 Stunden auf Empfang. Länger als alle anderen UMTS-Handys.» (Danke, Geröll!)
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Videolink YouTube
iPhone mit leuchtendem Apple-Logo, jedoch nicht das erste seiner Art. (Danke, Tom!)
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Die gezielten Phishing-Mails an MobileMe-Kunden scheinen ihr Ziel ausgesprochen gut zu erreichen: «According to Dan Clements, the president of CardCops, the identity protection division of California-based Affinion Group Inc., the phishing campaign scammed between 100 and 200 people with mac.com addresses in just one day.»
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Noch ein Artikel über den I Am Rich-Entwickler Armin Heinrich: «Gegenüber der SZ klärte Heinrich gestern auf: "Es war ein Spaß und sollte ein Denkanstoß sein." Häufig habe er im Internet gelesen, dass über Software geschimpft wurde, die 3,95 Euro kostet, aber noch zu teuer sei. "Da habe ich mir gedacht, biete doch mal etwas an, was richtig teuer ist", so Heinrich. Er sei nicht davon ausgegangen, dass Leute das Programm wirklich kaufen würden.
"Natürlich ist die Software Unsinn. Manche Leute kaufen ein schwarzes Bild mit einem weißen Balken. Status-Symbole sind immer Unsinn", so der 45-jährige Ingenieur. Dass Apple die Anwendung gesperrt hat, findet Heinrich nicht richtig. "Ich habe mich an alle Spielregeln gehalten. In der Beschreibung stand klar und deutlich drin, was man kauft." Trotzdem: Gegenüber der SZ kündigte Heinrich an, dass er enttäuschten Käufern das Geld zurückzahlen werde.» Apple bezeichnete das Entfernen des Programms aus dem App Store jüngst als "Ermessensentscheidung". (via Pimp your Mac)
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Mac OS X 10.5.5 Build 9F13 listet aktuell keine bekannten Probleme mehr auf und beseitigte zwei Handvoll weiterer Bugs.
Insgesamt beseitigt 10.5.5 derzeit über 100 kleinere Fehler, unter anderem nervende Dinge wie den Mail.app-Hänger beim Ziehen von Dateien auf das Dock-Icon des Programms.
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Danke für das Foto, Tilmann!
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Live-Video-Streaming-Dienst Qik passte sich inzwischen auch an iPhone 3G und iPhone OS 2.0 an, ein Jailbreak ist allerdings weiterhin Voraussetzung.
Posted by Leo at 12:13 | Permalink | Kommentare (12) | TrackBack (1)
Kostenlos im App Store: iTunes-Streaming, Tetris, Schimpansen-Breakout, Kanonenfutter
Simplify Media schaffte nun den Sprung in den App Store (iTunes-Link) und streamt weiterhin die eigene iTunes-Bibliothek auf iPod touch oder iPhone, neben WLAN auch über UMTS sowie EDGE.
Ein Account bei Simplify Media ist ebenso Voraussetzung wie die Installation der zugehörigen Desktop-Applikation und natürlich muss der entsprechende Rechner dafür laufen.
Simplify Media ist für die ersten 100.000 Interessierten kostenlos, danach liegt der Preis für die mobile Applikation bei 2,99 Euro.
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Ein weiterer alter Jailbreak-Bekannter: Tetris-Klon Tris (iTunes-Link) tummelt sich bereits auf Platz 1 der "Top-Apps" und ist eine nette Unterhaltung für zwischendurch. Um eine langanhaltenden Tetris-Suchtfaktor zu erreichen, fehlen mir allerdings schlicht die Knöpfe zur Steuerung - das kann man Tris allerdings kaum vorhalten.
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Chimps Ahoy! ist eine liebevolle Breakout-Abwandlung mit Schimpansen und lässt sich nun in einer reduzierten kostenlosen Lite-Version (iTunes-Link) über sieben Level hinweg ausprobieren.
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Mit Cannon Challenge (iTunes-Link) steht ein typisches Artillerie-Spiel für iPhone oder iPod touch bereit, das derzeit allerdings noch eintönig daherkommt und nach einem Multiplayer-Ausbau über WLAN nur so schreit. Fehlt nur noch ein Ballerburg-Klon fürs iPhone.
Posted by Leo at 09:26 | Permalink | Kommentare (4) | TrackBack (0)
14.08.2008
Chips von Infineon und Nvidia: Probleme bei iPhone 3G und MacBook Pro? [Update]
Schon kurz nach dem Juli-Verkaufsstart nahm insbesondere in den USA die Diskussion über Verbindungsabbrüche und eine grundsätzlich schlechte UMTS-Verbindung des iPhone 3G ihren Lauf. Inzwischen artete diese in eine lautstarke globale Angelegenheit aus, allein der Thread zum Thema in Apples-Diskussionsforum zählt beinahe 800 Beiträge (bevor er geschlossen wurde) und erste Mobilfunkanbieter wie T-Mobile Niederlande beginnen, öffentlich die Schuldzuweisung vom eigenen Mobilfunknetz in Richtung Apple umzuschichten.
Nach zwei "gutplatzierten" Quellen der BusinessWeek liegt die Ursache an der fehlerhaften Software eines Infineon-Chips im iPhone 3G, der den Wechsel zwischen UMTS/HSDPA und EDGE kontrolliert. Laut denselben Quellen arbeiten Infineon und Apple aktuell an einem Fix, der vermutlich als Teil von iPhone OS 2.1 bis spätestens Ende September, eventuell schon zum Ende des laufenden Monats, auf die Mobiltelefone der Käufer gelangen soll.
Am vergangenen Dienstag identifizierte Nomura-Analyst Richard Windsor ebenfalls einen "unausgereiften" Infineon-Chip als Verursacher. Seiner Einschätzung nach liegt das Problem allerdings derartig tief, dass ein Firmware-Update es möglicherweise nicht aus der Welt schaffen kann. [Update: John Gruber merkt an, dass Windsor sich allerdings auch schon im letzten Herbst ein Touchscreen-Problem beim iPhone aus den Fingern saugte, dass es in der von dem Analysten geschilderten Form gar nicht geben konnte.]
Das schwedische Magazin 'Ny Teknik' (Google-Übersetzung) glaubt an ein Hardware-Problem, welches erst bei der Massenproduktion des iPhone 3G auftrat und möglicherweise in einem unterbrochenen Antennenkontakt zu suchen sei. Auch in dieser Variante würde wohl nur ein Austausch der betroffenen Geräte helfen.
Apple äußerte sich wie üblich überhaupt nicht zu der Angelegenheit und Infineon lehnte einen Kommentar ebenfalls ab. Ein Infineon-Sprecher verwies aber gegenüber der BusinessWeek darauf, dass Infineons UMTS-Chips beispielsweise in einigen Samsung-Modellen keine derartigen Probleme bereiten würden.
Derweil häufen sich die Problemberichte zu komplett ausfallenden Displays an MacBook Pro-Modellen mit Nvidias GeForce 8600M GT (siehe u.a. Apple-Forum) - diese steckt in allen seit Sommer 2007 verkauften MBPs. Die sich aufdrängende Vermutung legt Nvidia die Schuld vor die Füße. Die Firma führte in den jüngsten Quartalszahlen knapp 200 Millionen US-Dollar für "einmalige" Reklamationskosten wegen Materialproblemen an Notebook-GPUs auf. Leider gab Nvidia bislang immer noch nicht bekannt, welche Notebook-Hersteller davon letztendlich betroffen sind, lediglich Dell und HP bieten betroffenen Kunden bereits BIOS-Updates und eine verlängerte Garantie. Apple hüllt sich ebenfalls in Schweigen, repariert teils aber auch problematische MBPs, die bereits gerade aus der Garantiezeit gerutscht sind. (Danke, Sebastian!)
Nun bleibt das Ausmaß derartigen Ungemachs praktisch unmöglich zu beziffern, eine BW-Quelle spricht beim iPhone 3G z.B. von "einem Problem, aber keiner Katastrophe" - doch wie sieht es unter den hiesigen Lesern aus? Seid ihr geplagt von einem ausfallenden MacBook Pro-Display, Netzschwierigkeiten mit dem iPhone 3G oder gar beidem kombiniert?
Ich hatte persönlich mit meinem iPhone 3G bisher keine merklichen Netzprobleme bei T-Mobile Deutschland - weder schlechten Empfang, noch Verbindungsabbrüche oder ähnliche Wirren.
Update 15.08.08 9:50 Uhr: Auch das Wall Street Journal (Abo nötig) erfuhr von "mit der Angelegenheit vertrauten Personen", dass Apple an einem Software-Fix für das Problem arbeitet. «Apple believes the problems are related to a chip inside the iPhone 3G made by Germany's Infineon Technologies AG, people familiar with the matter say.»
Dieser Artikel erschien auch im 01blog (powered by CeBIT), für das ich momentan als Autor tätig bin.
Posted by Leo at 11:47 | Permalink | Kommentare (48) | TrackBack (0)
iTunes/App Store: Filme für Australien und Neuseeland, BoxOffice kehrt zurück
BoxOffice, unlängst ohne weitere Erklärung aus dem App Store entfernt, kehrt wieder (in den US-Store) zurück - allerdings bleibt der Grund für das zwischenzeitliche Verschwinden weiterhin im Dunkeln. BoxOffice ist ein derzeit noch sehr US-zentriertes Programm rund um Kinofilme - der Entwickler der kostenlosen iPhone-Applikation verspricht aber "global coverage" mit einer zukünftigen Version.
Weiterhin wird die Rückkehr von Netshare in den App Store erwartet, das das iPhone in einen WLAN-Hotspot verwandelt und damit zusätzlichen Geräten den Zugriff auf die mobile Datenverbindung erlaubt.
In Australien und Neuseeland lassen sich ab sofort erstmals Spielfilme im iTunes Store kaufen wie mieten. Mit der Einführung des Filmangebots senkte Apple auch in Australien wie Neuseeland den Apple TV-Preis deutlich. Geht man nach den Kindersicherungseinstellungen in iTunes 7.7 dürften die nächsten Länder mit Filmangebot Deutschland, Frankreich und Japan lauten.
Posted by Leo at 09:32 | Permalink | Kommentare (7) | TrackBack (0)
13.08.2008
Sammelsurium: Brand in Cupertino, Best Buy verkauft iPhone, Magnesium-MBP, etc.
Brand auf Apples Cupertino-Campus, niemand verletzt. «Valley Green six was the building I worked in, primarily housing IT», schreibt der einstige Apple-Mitarbeiter Chuq Von Rospach.
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Vodafone hat derzeit Probleme bei der Abrechnung des eigenen Datentarifs für das iPhone, wie mir ein Leser schrieb, dessen Datenverbindungen offenbar nach dem Normalsatz berechnet wurden (und damit innerhalb kurzer Zeit im dreistelligen Eurobereich landeten). Angeblich wird an dem Problem bereits gearbeitet. Vodafone-Kunden, die den speziellen Tarif nutzen, sollten online ihre Kosten kontrollieren und sich unter Umständen dann mit der Hotline in Verbindung setzen. (Danke, Tomas!)
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Ein weiteres nettes Copy&Paste-Konzept für das iPhone OS:
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Auch Best Buy wird an fast 1.000 Verkaufsstellen in den USA zukünftig das iPhone 3G anbieten, fest mit AT&T-Vertrag versehen und zu den bekannten Konditionen.
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Das Magnesium-MacBook Pro, seit Wochen beim Media Markt im "Angebot". (Danke, Stephan und b352!)
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Ein Analyst glaubt, dass Apple bereits 3 Millionen iPhone 3G im ersten Monat verkaufen konnte. Apple selbst gab seit der Pressemeldung zur ersten Million nach dem Startwochendende keine Zahlen mehr heraus.
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Komischer Apple-Duft"baum", hängend in einem römischen Auto. Danke für das Foto, coffeejunk!
Posted by Leo at 14:32 | Permalink | Kommentare (13) | TrackBack (0)
Apple ändert auch MobileMe-Packungstext von Push in Sync
Auf Apples Webseite ließ sich die falsch versprochene Rundum-Push-Funktionalität von MobileMe schnell tilgen, inzwischen wurde auch der weitestgehend überflüssige Karton erneuert, den man bei einer Bestellung im Apple Store erhält. Aus "Push email, push calendar, and push contacts" wurde "the simple way to keep everything in sync", für diese Änderung verschwand MobileMe gestern Nacht kurzzeitig aus den weltweiten Apple Stores.
Apples ursprüngliches Entschuldigungsschreiben legt nahe, dass an der Push-Funktionalität für die Desktop-Applikationen gearbeitet wird, die extra angepassten Packungen deuten allerdings darauf hin, dass es bis zur Umsetzung noch eine Weile dauern könnte.
Trotz der gravierenden Start-Schwierigkeiten bin ich unterm Strich erstaunlich zufrieden mit MobileMe, denn solange alles läuft, läuft es bis auf kleinere Unstimmigkeiten zumindest bei mir gut - Voraussetzung ist allerdings, dass an iPhone oder iPod touch die akkugefräßige Push-Funktionalität aktiviert ist. Ist diese abgestellt, gerät der Abgleich ins Stocken, der eigentlich auch manuell beim Öffnen der jeweiligen Applikation durchgeführt werden sollte - so geraten dann neue Termine, Adressen und insbesondere Bookmarks nur zögerlich aufs iPhone.
Der automatische Push von me.com hinunter zu den Mac-Desktop-Apps müsste sich eigentlich jetzt schon konfigurieren lassen, allerdings kämpfe ich dort noch mit Router-Einstellungen und nebligen Netzwerk-Problemen.
Bis zum Jahresende soll MobileMe zu etwas werden auf das Apples "stolz" sein könne, so Steve Jobs' selbstgestecktes Ziel, dies umfasst dann wohl ein allseitiges Push-Vergnügen sowie die Möglichkeit zum Abgleich abonnierter Kalender und hoffentlich auch Notizen wie Aufgaben.
Posted by Leo at 11:32 | Permalink | Kommentare (16) | TrackBack (1)
MacBook und MacBook Pro: Apple tauscht abgenutzte MagSafe-Netzteile
Ah, die guten alten "Zugentlastungsschäden". Was auch immer diese sein mögen - ein grandios übersetztes Apple-Supportdokument empfiehlt jedenfalls, sich bei sichtbaren Abnutzungsspuren am oberen Ende des MagSafe-Netzteils von MacBook und MacBook Pro mit einem Apple-Händler in Verbindung zu setzen, denn das betroffene Netzteil wird auch außerhalb der Garantiezeit ausgetauscht: «Sofern Ihr Netzteil keine Anzeichen von Missbrauch aufweist, haben Sie unter Umständen Anspruch auf ein kostenloses Ersatznetzteil», so Apples vorsichtige Formulierung.
Die gezeigte Stelle bleibt der große Schwachpunkt unter den MagSafe-Netzteilen für MacBook wie MacBook Pro, trotz sanfter Modifikationen im Laufe der Jahre sind Abnutzungsspuren und Risse nichts allzu Ungewöhnliches. Netzteile mit den genannten 'Zugentlastungsschäden' sollten zudem frühzeitig ausgetauscht werden, da es an diesem Punkt teils gar zu brenzligeren Schmorstellen kam. Toller Tipp zum Schluss: «Vereinbaren Sie bitte einen Termin für den Genius Schalter, bevor Sie Ihren örtlichen Apple Händler aufsuchen.»
Posted by Leo at 10:22 | Permalink | Kommentare (27) | TrackBack (1)
12.08.2008
MobileMe: E-Mail-Ausfall, Kommunikationsloch, Phishingproblem
Prozentzahlen waren diesmal gar nicht erst nötig, denn größere Schwierigkeiten beim Abruf von @me.com und @mac.com-E-Mails traten bei etlichen MobileMe-Mitgliedern in den gestrigen späteren Abendstunden auf, die erst im Laufe der Nacht wieder behoben wurden.
Danke für den Screenshot, Christoph!
Apple gab sich gewohnt wortkarg in diesem Zeitraum, mehr als ein "wir arbeiten daran" und "wir bedauern die Unannehmlichkeiten" war nicht zu vernehmen. Nun fallen Web-Dienste eben ab und an aus, auch für MobileMe wird dies sicher nicht das letzte Holpern gewesen sein - doch wie in diesem Fall kommuniziert werden könnte (und sollte), zeigte Googles Gmail-Team, das gestern ebenfalls mit weitreichenden Problemen zu kämpfen hatte.
Gmails Ausfallmeldung begann mit einem "we're sorry" und vermerkte, dass alle Accountdaten und E-Mails von der Problematik nicht betroffen seien. Zusätzlich äußerte sich Google über den Auslöser des Problems und entschuldigte sich schließlich ebenso öffentlich wie ausführlich. Auf Apples MobileMe-Blog herrscht dagegen komplette Stille, obwohl schon für vorletzte (!) Woche ein neuer Status-Bericht in Aussicht gestellt worden ist und spätestens nach dem aktuellsten Ausfall einige erklärende Worte höchst angebracht wären.
Weiterhin hat Apple seit Wochen ungelöste Probleme mit den bei MobileMe hinterlegten Kreditkartendaten, die gerne als fehlerhaft aufgeführt werden, selbst wenn sie es keineswegs sind. Der Versuch einer Änderung an den vorhandenen eigenen Kreditkartendaten schlägt zudem fehl.
MobileMe-Phishing-E-Mail - Danke für den Screenshot, Jörn!
Dies müsste man letztlich nicht weiter beachten, wenn nicht Apple automatisierte E-Mails zu dem Problem an Abonnenten schicken würde, die zu einer Änderung der "problematischen" Kreditkartendaten aufrufen - denn seit Wochen werden MobileMe-Kunden gezielt mit Phishing-Mails beworfen, die ebenfalls zu einer Änderung der Kreditkartendaten drängen und zu einer Eingabe auf einer als Apple Store getarnten Seite locken wollen:
Fake-Apple-Store-Kreditkartenabgreifseite.
Wie immer gilt: Links in E-Mails sollten geflissentlich übersehen werden, auch wenn ein kurzes Verweilen des Mauszeigers in Mail.app die hinter dem Hyperlink steckende URL bereits anzuzeigen vermag. Stattdessen taste man sich zur Kontrolle der eigenen Daten stets ausschließlich über eine manuelle Adresseingabe oder die eigenen Bookmarks zu den Accountdaten vor. (Danke an alle Tippgeber!)
Posted by Leo at 12:12 | Permalink | Kommentare (14) | TrackBack (1)
11.08.2008
Dictionary Cleaner reinigt Rechtschreibwörterbuch in Mac OS X
'Dictionary Cleaner' erlaubt die Kontrolle der eigenen Einträge im Rechtschreibwörterbuch von Mac OS X. Über die Systemeinstellung können die selbst hinzugefügten Wörter kontrolliert, gelöscht sowie ergänzt werden, um die eingebaute Rechtschreibprüfung effektiver und hilfreicher zu gestalten.
Dictionary Cleaner ist Freeware und setzt Mac OS X 10.5 voraus.
Posted by Leo at 11:48 | Permalink | Kommentare (8) | TrackBack (0)
App Store: 60 Millionen Downloads, Jobs bestätigt iPhone-App-Blacklist
In einem Interview mit dem Wall Street Journal (Abo vonnöten) enthüllte Steve Jobs persönlich einige neue Zahlen zum App Store und bestätigte das Bestehen einer Blacklist für iPhone-Applikationen:
Im ersten Monat seines Bestehens sah der App Store laut dem Apple-Chef über 60 Millionen Programm-Downloads und generierte rund $30 Millionen US-Dollar Umsatz. Jobs ergänzte, dass schon bald eine halbe Milliarde US-Dollar Jahresumsatz denkbar sei. «Who knows, maybe it will be a $1 billion marketplace at some point in time.»
Die Drittentwickler erzielten somit im ersten Monat rund $21 Millionen Dollar Umsatz, davon dürften rund $9 Millionen allein an die "Top 10" unter diesen gehen - Sega verkaufte z.B. in den ersten 20 Tagen über 300.000 Exemplare von Super Monkeyball.
«I've never seen anything like this in my career for software,» so Jobs, der Software erneut als großes Alleinstellungsmerkmal für Mobiltelefone hervorhob. «We think, going forward, the phone of the future will be differentiated by software.»
Jobs bestätigte außerdem eine iPhone-App-Blacklist, die es Apple ermöglicht, Programme auf dem iPhone "im Nachhinein" zu Deaktivieren. Diese sei notwendig, so Jobs' Argumentation, um "bösartige" Applikationen unschädlich zu machen, die irrtümlich im App Store landeten.
«Hopefully we never have to pull that lever, but we would be irresponsible not to have a lever like that to pull,» zitiert das WSJ Apples CEO. Eine Apple-Sprecherin bezeichnete außerdem die Entfernung von 'I Am Rich' aus dem App Store als "judgment call".
Posted by Leo at 08:30 | Permalink | Kommentare (18) | TrackBack (0)