E-Book-App Stanza: Apple untersagt Büchertransfer per USB [Update_2]

Die Aktualisierung der E-Book-App Stanza auf Version 2.1 (iTunes Link) entfernt die Möglichkeit, Bücher im Format EPUB über das USB-Kabel auf ein angeschlossenes iPhone zu übertragen. Nach Angabe des Entwicklers Lexcycle wurde diese Funktionalität auf Apples Anweisung hin entfernt, wobei dieser Hinweis inzwischen aus der Update-Beschreibung im App Store verschwand. Lexcycle wollte sich gegenüber Techcrunch nicht zum Grund dieser angeblich angeordneten Änderung äußern, da es der Firma nicht erlaubt wäre, sich zu "den Details der Unterredung mit Apple in dieser Angelegenheit" zu äußern. Auch ohne den Weg über das USB-Kabel gibt es weiterhin reichlich Möglichkeiten, E-Books vom Desktop in die Stanza-App auf dem iPhone zu befördern und möglicherweise störte sich Apple rein an dem eher unorthodoxen Weg, den Stanza für die USB-Anbindung wählte (zumal eine künftige iPhone OS-Version Drittprogrammen sowieso in bestimmtem Maße ermöglichen wird, Dateien einfacher mit einem Computer auszutauschen).
Im Angesicht von Apples zwar vorerst auf die USA beschränkten Einstiegs in den E-Book-Markt, der Verwendung des EPUB-Formates (wobei noch völlig ungeklärt ist, ob sich DRM-freie Bücher in diesem Format problemlos in iBooks übertragen lassen) und der frisch entstehenden Konkurrenz zu Amazon (welche bereits erste Preiswellen schlug), hinterlässt die plötzliche Änderung an der von Amazon im vergangenen April aufgekauften App Stanza einen merkwürdigen Beigeschmack.

Update 18:25 Uhr:
Schon im vergangenen November strichen mehrere Apps auf Apples Einwirken hin die auch von Stanza bis Version 2.0 eingesetzte Methode zum Datenaustausch über USB unter Zuhilfenahme des DCIM-Ordners, auf den sich auch ohne Jailbreak z.B. mit iPhone Explorer zurückgreifen lässt - Stanza war Apples diesbezüglicher Kontrolle offenbar bislang entkommen.

Update_2 3.02.10 17:50 Uhr:
Gegenüber mocoNews erklärt Apple die Angelegenheit ebenso wie folgt: Es sei ein "simpler Fall", in dem ein Entwickler private APIs verwendete und damit gegen die Entwicklervereinbarung verstieß. Den Zeitpunkt, um diese Anpassung auch bei Stanza einzufordern, hätte sich Apple allerdings kaum ungünstiger aussuchen können.