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19.02.2010
Geänderte App Store-Richtlinien: "Offen sexuelle Inhalte" raus, Gewinnspiele rein [Update_2]
Apple entschloss sich, Apps mit "offen sexuellem Inhalt" aus dem App Store zu entfernen. Dies geht aus einer E-Mail des iPhone-App-Review-Teams hervor, die mehrere Entwickler erhielten - siehe Krapps, TechCrunch. Nach eigener Angabe wurden die Vorgaben aufgrund von "zahlreichen Kundenbeschwerden" geändert und so strich das Unternehmen Apps wie "Wobble iBoobs", "Asian Bikini Fart", "SuicideGirls — Flip Strip" sowie Konsorten, die teils seit Monaten im App Store vertreten waren, bereits aus dem Angebot. Ähnliche Anwendungen finden sich noch zahlreich unter den mehr als 130.000 Apps - ob diese ebenfalls stückweise verschwinden werden, bleibt vorerst offen.
Zugleich sind neuerdings Gewinnspiele zulässig wie aus einer Passage der Entwicklervereinbarung hervorgeht, die Register Hardware zitiert: Demnach dürfen Apps Gewinnspiele ("promotional sweepstake") oder Preisausschreiben enthalten, solange dem jeweils geltenden Recht entsprochen wird. Ob der Kauf einer 80 Cent-App mit Gewinnmöglichkeit schon als Glücksspiel anzusehen ist, dürfen Juristen entscheiden - derzeit scheinen derartige Apps durch ihre Teilnahmebedingungen auf die USA beschränkt, können allerdings auch im deutschen App Store erworben werden.
Update 21.02.2010 17:20 Uhr
Apples App Store-Bereinigung von Anzüglichkeiten scheint relativ weitreichend auszufallen und geht weit über reine Bikini-Slideshow-Apps hinaus. Der Entwickler von Wobble iBoobs, dessen App (und damit auch Umsatz) den plötzlich geänderten Richtlinien zum Opfer fiel, stellt ohne weiter darauf einzugehen die Zahl von über 5.000 entfernten Apps in den Raum und berichtet von den neuen Regeln, die ein Apple-Mitarbeiter ihm gegenüber kommuniziert haben soll: Nicht nur Frauen (und Männer) in Bikinis seien nicht mehr im App Store willkommen, sondern jegliche Form des Zeigens von Haut sei untersagt - auf die Nachfrage ob Frauen in Burkas denn weiterhin für den App Store "okay" wären, reagierte der Apple-Mitarbeiter angeblich zornig. Inwiefern dies tatsächlich Apples neuen Richtlinien entspricht, sei dahingestellt - Apple selbst äußert sich dazu wie gewohnt nicht, sondern verweist lediglich darauf, dass man auf Nutzerbeschwerden hin "Anpassungen" vornahm. Ob ein darüber hinausgehender konkreter Anlass vorlag, bleibt offen - ars technica verweist auf eine Kampagne des "Parents Television Councils", die dazu aufruft, den App Store-Verkauf von "pornographischen Applikationen" an Kinder zu stoppen.
Update_2 22.02.2010 13:05 Uhr
Die Erhebung von Appshopper.com untermauert die Zahl der entfernten Apps, die sich bis zum vergangenen Samstag demnach bei weit über 5.000 einfand. Gewöhnlich verschwinden rund 100 Apps pro Tag aus dem App Store, teils durch Apple bedingt, teils durch den Entwickler selbst - seit der Richtlinienänderung erhöhte sich die Zahl der täglich entfernten Apps sprungartig.
Posted by Leo at 15:16 | Permalink
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