« Sammelsurium: iPhone3,2 in finaler Testphase, O2-Kundenservice verspricht Tethering-Update, iPad im US-PC-Markt, etc. | Start | Winzige weitere Details zum erwarteten 11,6" MacBook Air »
19.10.2010
Steve Jobs: 7" Tablets sind "Dead on Arrival", 250.000 Apple TVs verkauft, strategische Kaufgelegenheiten
Als seltener Gast nahm Steve Jobs unerwartet an der Analysten-Konferenzschaltung zu Apples jüngsten Rekordzahlen teil und bezog mit deutlichen Worten zu Android und der sich langsam abzeichnenden Tablet-Konkurrenz Stellung. Jobs betonte, dass 7" Tablets "Dead on Arrival" seien, da diese "Tweener"-Kategorie die falschen Kompromisse eingeht - sie sind zu groß, um es mit einem Smartphone aufzunehmen und zu klein, um mit einem iPad zu konkurrieren. Ein 10-Zoll-Display ist die Mindestgröße, um "großartige Tablet-Apps" zu entwickeln, so Steve Jobs. Apple führt seit vielen Jahren "ausgiebige Nutzertests" zu Benutzeroberflächen durch und es gibt nach Jobs Aussage klare Grenzen, wie dicht man Elemente auf einem Touchscreen platzieren kann bevor der Nutzer diese nicht mehr zuverlässig erwischt.
Der Ausweg, auf einem kleineren Display die Auflösung zu erhöhen "ist nutzlos, solange dem Tablet kein Schleifpapier beiliegt, damit Nutzer ihre Finger auf ein Viertel ihrer Größe schmirgeln können", so Jobs. Hoffnungen auf das Erscheinen eines 7" iPads dürfte man nach diesen klaren Worten streichen.
Es sei nur eine Frage der Zeit, bis sich das iPad auf die Notebook-Verkäufe auswirken wird, so Jobs. Er sehe das iPad als "General-Purpose-Computer", der auf ein neues Computing-Modell setze, welches bereits durch das iPhone antrainiert ist.
Die durch Google vorgenommene Charakterisierung von Android als "open" und iOS als "closed" bezeichnete Jobs als "unaufrichtig". Android werde von den Geräteherstellern mit "proprietären Oberflächen" versehen und sei hochgradig fragmentiert, so der Apple-Chef, der dabei auch auf Tweetdecks Beta-Test-Zahlen verwies und die dadurch einhergehende Herausforderung für Entwickler unterstrich.
Als Beispiel dafür, dass offene Systeme außerdem "nicht immer gewinnen", führte Jobs Microsofts gescheitertes "Plays For Sure"-Konzept an, das schließlich durch firmeneigene Hardware in Form des Zune-Players abgelöst wurde. Die Debatte um Open vs. Closed sei eine "Nebelkerze", so Jobs, der die Unterschiede zwischen Android und iOS als "fragmentiert" gegen "ganzheitlich" ("integrated") beschrieb.
Am Rande erwähnte er außerdem, dass von der zweiten Apple-TV-Generation "in kurzer Zeit" 250.000 Stück verkauft wurden und Jobs wiederholte, dass Apples die immensen Barreserven (51 Milliarden US-Dollar) für "eine oder mehrere strategische Kaufgelegenheiten" in der Zukunft vorzuhalten beabsichtigt. Auch ein knapper Scherz durfte nicht fehlen: Auf die Frage, ob sich an seinem Standpunkt zu Flash auf iOS-Geräten etwas geändert habe, entgegnete Jobs: "Flash memory? We love flash memory."
Die Macworld bietet eine komplette Mitschrift der von Jobs getätigten Aussagen.
Posted by Leo at 00:51 | Permalink