« 20. Juni 2010 - 26. Juni 2010 | Start | 4. Juli 2010 - 10. Juli 2010 »
3.07.2010
Erneute Warnung vor Admob-Bannern in iPhone-Apps mit direktem Weg in die Abofalle
Mehrere Leser stolperten in den letzten Wochen und Monaten wieder über Admob-Werbeschaltungen in iPhone-Apps oder auf für das iPhone optimierten Webseiten, deren einmaliger Aufruf direkt in die Abofalle führt. Beworben wird in diesen Fällen der übliche Schrott wie "Handyscanner", "Nacktscanner", "IQ"-Tests oder eben Klingeltöne - dabei führt der simple Aufruf des Banners, das sich entweder in MobileSafari oder innerhalb der App öffnet, direkt zum Abschluss eines "Premium-Abos", dessen periodisch wiederkehrende Kosten (z.B. 3,99 pro Woche) spätestens als Mehrwerdienst auf der nächsten Mobilfunkrechnung in Erscheinung treten. Es ist dafür nicht erforderlich, die eigene iPhone-Mobilfunknummer anzugeben - diese wird (zumindest im Netz der Telekom) bei Aufruf der entsprechenden WAP-Seite offenbar schlicht mit übertragen und vom jeweiligen zweifelhaften Anbieter als Einverständniserklärung zum Abschluss des Abonnements gewertet.
In den meisten Fällen reagieren die hinter diesen Bannern steckenden changierenden Firmen auf den direkten Einspruch und nehmen die in Rechnung gestellten Summen zurück, allerdings sollten entsprechende Banner allein zur Ersparung des Ärgers und Aufwandes weiträumig umfahren werden, selbst wenn die Kuriosität manchmal locken mag. Um den zufälligen Tritt in die Abofalle komplett zu vermeiden, bietet es sich zudem grundsätzlich an, die eigene Mobilnummer bzw. den eigenen Vertrag für derartige "Premiumdienste" über die Telekom-Hotline generell sperren zu lassen.
Diese Abofallen-Banner sind keineswegs eine neue Erscheinung, aber nach den mir vorliegenden Berichten könnten diese derzeit wieder verstärkt in iPhone-Apps und auf mobilen Webseiten zu finden sein und diese versuchen dabei schon länger gezielt iPhone-Besitzer anzusprechen. Diese Lock-Banner müssen natürlich nicht zwingend nur über Admob ausgelieferten werden, aber in allen mir vorliegenden Berichten handelte es sich jeweils um von Admob bereitgestellte Werbung. Es ist auch längst nicht das erste Mal, dass Admob problematische Banner durchrutschen lässt, so sollten iPhone-Besitzer auf diesem Wege zum Anruf von Sondernummern verleitet werden. (Danke, Oliver, Tim, Markus, Tom und alle weiteren Tippgeber!)
Posted by Leo at 15:25 | Permalink | Kommentare (42)
iPhone-Empfangsprobleme: iOS 4.0.1 als iOS 2.1 mit umgekehrten Vorzeichen?
Großes Drama und lange Diskussionen um schwankende Signalbalken und Empfangsprobleme beim iPhone sind wahrlich kein neues Phänomen: Schon im Sommer 2008 folgten auf den Verkaufsstart des iPhone 3G wochenlang Berichte über schlechten Empfang und anhaltende Spekulationen über einen fehlerhaften UMTS-Chipsatz, inklusive diverser obligatorischer Problem-Analysen. Apple begegnete der Problematik damals in zwei Schritten: iOS 2.0.2 enthielt eine neue Modem-Firmware, die die "Kommunikation mit dem UMTS-Netz verbessert" und mit iOS 2.1 hielt schließlich eine "verbesserte Genauigkeit der Anzeige des UMTS-Signals" Einzug. Etliche Nutzer berichteten damals, dass ihr iPhone zwar plötzlich mehr Balken anzeigt, Verbindungsabbrüchen aber unverändert auftreten - so verschob sich die Schuldzuweisung von der iPhone-Hardware auf das schon damals weiträumig strapazierte AT&T-Netz und es wurde recht still um diese Empfangsproblematik, die hierzulande im Netz von T-Mobile sowieso vergleichsweise selten anzutreffen war.
Zwei Jahre weitergespult gelangt man zu Apples gestrigem Eingeständnis, dass die Formel zur Berechnung der Signalstärkenanzeige schon seit dem ersten iPhone "komplett falsch" gewesen sei - dies mag natürlich schon so lange der Fall sein, doch drängt sich der Verdacht auf, dass mit iOS 4.0.1 insbesondere die balkenfördernde Änderung in iOS 2.1 revidiert wird, nachdem diese sich in Kombination mit dem auf bestimmte Handhaltungen hin abgeschwächten Empfang des iPhone 4 als unvorteilhaft erwies.
Grafik: AnandTech
Bei gutem Netzempfang zeigt sich eine Empfangsproblematik beim iPhone 4 nämlich kaum (so auch meine eigene Erfahrung mit drei verschiedenen Geräten), bei schwächelndem Netz hingegen, das dennoch weiterhin zu einer Anzeige von fünf Balken hinreicht, resultiert der "Griff des Todes" dahingegen in einem drastischen Balken-Schwund. AnandTech erklärte dies vor einigen Tagen einleuchtend genug: Im Bereich der weit differierenden Signalstärke von -51dB bis -91dB zeigt das iPhone konstant fünf Balken an, schwächt sich der Empfang handhaltungsbedingt um 20dB bei einer hohen Signalstärke von -51dB ab, ist keine Änderung auf dem Display zu erkennen. Kommt es allerdings bei einer Signalstärke von -91dB zur selben handgemachten Empfangsschwächung, dann stürzt die Anzeige des Mobilfunksignals plötzlich von fünf Balken auf einen Balken.
Nun erscheint die (Rück-)Anpassung der Mobilfunksignalanzeige sicher grundsätzlich sinnvoll und da es dafür keinen verbindlichen Standard gibt, kann Apple die bisherige nach eigenen Worten fehlerhafte Kalkulation nur in ihrer übertriebenen Vorteilhaftigkeit zum Vorwurf gemacht werden. Zwar dürfte fast jedes Mobiltelefon eine Hand-Umklammerung mit schwindender Empfangsstärke bezahlen, doch beim iPhone 4 äußert sich dies bei einer recht gewöhnlichen Handhaltung offensichtlich besonders stark (und erheblich stärker als beim iPhone 3GS bzw. iPhone 3G). So bleibt als eigentliche Frage, ob iOS 4.0.1 mit mehr aufzuwarten weiß als lediglich der kosmetischen Balkenanpassung - denn diese allein dürfte den per Hand abgeschwächten Empfang kaum mindern. Zudem bleibt offen, ob es eine größere Zahl von iPhone 4-Geräten gibt, die besonders drastisch auf die Berührung des schwarzen Streifens an der linken unteren Seite reagieren und diese nicht nur durch schwindende Balken sondern vielmehr durch einen Netzverlust quittieren - diesen Nutzern dürfte iOS 4.0.1 nur schwerlich weiterhelfen.
Posted by Leo at 11:54 | Permalink | Kommentare (42)
2.07.2010
Bericht: Apple arbeitet an neuer iOS-basierter Oberfläche für den heimischen Fernseher
Apple arbeitet derzeit angeblich an der kompletten Neugestaltung einer für den Fernseher gedachten Benutzerobefläche, die auf iOS basieren könnte. Dies berichtet Nick Bilton im Bits-Blog der New York Times unter Berufung auf informierte Personen. Apple soll dafür in jüngster Zeit mehrere Interface- und Grafikdesigner mit einem Motion-Design-Hintergrund eingestellt haben und Teile der Arbeit aus der an Apple TV arbeitenden Gruppe ausgelagert haben, was wiederum auf ein komplett neues Produkt hindeuten könnte. Ende Mai drehte das Gerücht über die nächste iOS-basierte Apple TV-Generation bereits die Runde, die einem "iPhone ohne Bildschirm" ähneln könnte und mit relativ begrenztem Flash-Speicherplatz möglicherweise auf den reinen Streamingeinsatz ausgelegt ist - an einem entsprechenden Streamingangebot scheint Apple seit längerem zu arbeiten.
Auch die Erneuerung von Apple TV könnte sich für Apples alljährliches September-Event anbieten - vier Jahre nachdem Apple TV als iTV im Herbst 2006 vorgestellt worden war und seitdem Hardware-seitig ein nahezu unverändertes Dasein fristet.
Anfang des Jahres hatte Apples COO Tim Cook betont, dass Apple zwar weiterhin in das "Hobby" Apple TV investieren werden, aber kein Interesse daran habe, in das Geschäft mit Fernsehgeräten einzusteigen. Auf der D8-Konferenz erläuterte Steve Jobs die spezielle Problematik des US-Fernsehgeschäfts, in der jeder Kunde eine kostenlose Box von seinem Anbieter gestellt bekommt und damit nur noch wenig Interesse am Kauf eines weiteren Gerätes hat, das ebenfalls Platz unter dem heimischen Fernseher finden möchte - zudem seien die regional stark abweichenden Anschlüsse und Standards höchst problematisch für ein global angelegtes Produkt.
Posted by Leo at 16:51 | Permalink | Kommentare (12)
Sammelsurium: Workaround für Exchange-Syncprobleme mit iOS 4.0, iPhone 4-Innereien-Wallpaper, Ive-Zitate, Eyephone bei Futurama, etc.
Um Syncprobleme zwischen iOS 4.0 und Exchange-Servern zu vermeiden, stellt Apple ein Konfigurationsprofil zur Installation auf iOS-Geräten bereit, das die Zeit bis zu einem Timeout verlängert - dies ist allerdings nur als Workaround einzustufen und Apple arbeitet angeblich an einer Beseitigung des Problems, die sich wohl in einem kommenden iOS-Update finden dürfte. (Danke an Christoph, Tobias und alle weiteren Tippgeber!)
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Das obligatorische Innereien-Wallpaper für das iPhone 4 sowie ein "Gyroscope Wallpaper" bei iFixit.
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Einige Ive-Zitate zum iPhone 4 bei Core77: «"Those three black splits are co-molded in, and then the band goes through more processes," Ive points out. "So it's assembled first, the band, and then the final machining and grinding are performed, so the tolerances are extraordinary.... Whatever people's feelings are about the actual design of the product is of course subjective. But objectively I can say that the manufacturing tolerances are phenomenal. And we determined this, we designed it from the very beginning to meet those goals."»
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Auch im deutschen iBookstore finden sich inzwischen erste Auszüge zum Probelesen bei einigen wenigen Buchtiteln. (Danke @Gigatoreador!)
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Wer ernsthaftes Interesse an dem Quadrocopter mit iPhone-Steuerung hegt, kann diesen in Deutschland ab dem 18. August für 300 Euro in einem Saturn beziehen. (Danke @j_b_!)
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(Danke, Christopher!)
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Tageszeitungen im iBookstore - keine allzu glückliche Kombination: "Nach mehreren erfolglosen Versuchen der Kontaktaufnahme bekamen wir dann endlich eine Antwort von Apple: man freue sich zwar über unser innovatives Herangehen, eine Tageszeitung als elektronisches Buch zu verkaufen, doch dafür sei der iBookstore nicht gedacht und eine Verkürzung der Zeit zwischen Upload und Verkaufsstellung sei nicht möglich. Unsere Argumente, dass Platz 1 in den Verkaufscharts doch ein großes Interesse der User zeige und man diese Möglichkeiten doch schaffen könne, zogen nicht – und so war gestern der letzte Tag der taz im iBookstore. Seit heute sind wir “removed from sale” was sehr bedauerlich ist, denn in der verganenen Woche wurden immerhin 860 Exemplare verkauft", so das Hausblog der taz. (Danke an @piercyha!)
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Apples Werbeplattform iAd startete gestern in den USA, Entwickler außerhalb von Nordamerika werden sich noch "einige Monate" gedulden müssen.
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Mozilla reichte Firefox Home inzwischen für eine Zulassung im App Store ein.
Posted by Leo at 16:14 | Permalink | Kommentare (6)
Apple äußert sich erneut zur Empfangsproblematik beim iPhone 4, kündigt korrigierte Formel für die Signalstärke an [Update]
In einem "Brief" an iPhone 4-Nutzer führt Apple das unter Umständen drastische Schwinden von Empfangsbalken beim iPhone 4 auf eine "komplett falsche" Formel zur Kalkulation der je nach Signalstärke angezeigten Balken zurück. "Unsere Formel zeigte in vielen Fällen irrtümlich zwei Balken mehr an als es in Anbetracht der tatsächlichen Signalstärke der Fall sein sollte. Wir zeigen manchmal beispielsweise vier Balken an, wenn eigentlich nur zwei dargestellt werden sollten. Nutzer, die ein Schwinden von mehreren Balken beim Umfassen ihres iPhones in einer bestimmten Weise beobachten, sind höchstwahrscheinlich in einer Umgebung mit sehr schwacher Signalstärke, aber sie wissen es nicht, weil wir irrtümlicherweise 4 oder 5 Balken anzeigen." Zugleich verweist Apple erneut darauf, dass eine (leichte) Schmälerung des Empfangs bei einer bestimmten Handhaltung bei "fast jedem Mobiltelefon" auftrete und sich Nutzer in "hunderten von E-Mails" über den besseren Empfang des iPhone 4 (im Vergleich zum iPhone 3GS) gefreut hätten - dies alles entspricht weitestgehend der AnandTech-Analyse.
Zur Abhilfe stellt Apple ein Softwareupdate "innerhalb einiger Wochen" in Aussicht, dass eine von AT&T empfohlene Formel zur Anzeige der Signalbalken verwendet sowie die "Balken 1, 2 und 3 ein wenig größer darstellt, damit diese leichter zu sehen sind". Das Update korrigiert nicht nur die Balken-Formel beim iPhone 4, sondern ebenso beim iPhone 3GS wie iPhone 3G - ob dieser Formel-Austausch allerdings auch gegen eine in bestimmten Fällen schon auf reine Berührung der linken unteren Ecke komplett pausierende Datenverbindung zu helfen vermag, sei dahingestellt. "Für die riesige Mehrheit der Nutzer, die nicht durch diese Problematik belästigt wurden, wird das Softwareupdate die Balkenanzeige einfach akkurater machen. Bei den Nutzern, die Bedenken hatten entschuldigen wir uns für jegliche Sorge, die wir möglicherweise verursacht haben", so das Unternehmen. Apple erinnert am Ende des "Briefes" daran, dass unzufriedene Käufer ihr iPhone 4 innerhalb von 30 Tagen gegen eine komplette Erstattung bei einem Apple Store zurückgeben können - ob diese Regelung auch in Deutschland gilt, ist unklar. (Danke an iconwerk und geekwood!)
Update 16:55 Uhr
Lesenswert zum Thema ist auch Grubers Hilfestellung, die den Brief aus dem PR-Sprech ins Englische übersetzt.
Posted by Leo at 14:59 | Permalink | Kommentare (40)
1.07.2010
Gerücht: Drei künftige Streaming- und Syncfähigkeiten von iTunes
Gerüchte über den zukünftigen Ausbau der Streaming-Möglichkeiten des iTunes Stores und der Anwendung iTunes sowie den drahtlosen Datenabgleich von iTunes mit einem iOS-Gerät gab es in den vergangen Wochen und Monaten zuhauf - heute schildert eine "zuverlässige Apple-Quelle" gegenüber dem Boy Genius Report drei der angeblichen neuen Fähigkeiten:
Der erste Punkt ist das direkte Streamen von Musik und Filmen aus dem iTunes Store - dies ist derzeit bereits bei Filmen (auf Macs, PCs oder Apple TV) gegeben, doch soll es künftig auch ohne lokales platzraubendes Zwischenspeichern vorgesehen sein und ebenso für iOS-Geräte angeboten werden. Der zweite Punkt ist das Streamen von Musik und Filmen im heimischen WLAN - auch dies ist schon lange zwischen zwei Rechnern mit iTunes möglich, aber blieb bislang den iOS-Geräten verwehrt, die zudem selbst nicht in der Lage sind, AirTunes-fähige Geräte anzusprechen.
Der dritte Punkt ist schließlich die drahtlose Synchronisation zwischen iTunes und einem iOS-Gerät im lokalen WLAN - dies scheint nach den Informationen der Quelle allerdings vorerst auf Apps und Kontakte, Notizen sowie Kalender beschränkt - ob sich ein kompletter lokaler Sync mit Musik und Filmen auf diese Weise durchführen lässt, bleibt offen.
Leider fehlt weiterhin ein konkreterer Zeitplan zu diesen Neuerungen - es würde sich aber anbieten, das entsprechende Streaming-Angebot zur üblichen iPod-Herbstveranstaltung im kommenden September an den Start zu bringen, die laut der Quelle auch zwei neue Geräte mit Kamera- bzw. Camcorder-Fähigkeiten bereithalten dürfte.
Posted by Leo at 19:20 | Permalink | Kommentare (30)
Steve Jobs’ gesammelte Antworten zu Signalschwankungen, HD-Videoupload, Blu-ray [Update_3]
In einem offensichtlich erhitzten E-Mail-Austausch mit einem BGR-Leser, der sich über das Nicht-Anerkennen der unter bestimmten Handgriffen eventuell schwankenden Empfangsstärke beim iPhone 4 bitterlich beschwerte, erklärte Steve Jobs, dass das Unternehmen "daran arbeite" ["You may be working from bad data. Not your fault. Stay tuned. We are working on it."] und ergänzte in einer weiteren E-Mail: "Retire, relax, enjoy your family. It is just a phone. Not worth it."
Update 23:55 Uhr
Der letzte Satz stammt nicht von Jobs, sondern von Leser "Tom" selbst, wie der Boy Genius Report inzwischen in einem Update klarstellte. Die ganze Geschichte wird zusehends suspekt, da der wohl schon mindestens zwei Tage alte Schriftwechsel mit Jobs angeblich mehreren Seiten gegen Bezahlung als Exklusivstück angeboten worden war - ob und was BGR letztendlich dafür auf den Tisch legte, ist unklar.
Update_2 2.07.10 8:35 Uhr
Ein Apple-Pressesprecher soll gegenüber Philip Elmer-DeWitt "ausdrücklich dementiert" haben, dass irgendeine der Aussagen in dem E-Mail-Wechsel tatsächlich von Steve Jobs stammt. Auch gegenüber Engadget bezeichnete Apples Pressestelle den Schriftwechsel als "hoax".
Update_3 4.07.10 14:30 Uhr
BGR hält an der ursprünglichen Geschichte fest und wiederholt, dass alle zitierten Antworten von [email protected] stammen. Auch wenn die Geschichte durch den ursprünglich fälschlicherweise Steve Jobs zugeschrieben letzten Satz und die für den E-Mail-Wechsel offenbar bezahlte Summe in Höhe von mehreren hundert US-Dollar weiterhin suspekt bleibt, stimmen die ansonsten zitierten angeblichen Antworten von Jobs zumindest mit Apples bisherigen öffentlichen Stellungnahmen trefflich überein - insbesondere auch dem freitäglichen Brief, der erst nach der Veröffentlichung dieses E-Mail-Wechsels erschien.
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AnandTech lieferte gestern eine weitere ausgiebige Analyse zu dem inzwischen hinlänglich dokumentierten und diskutierten Problem - inklusive der obenstehenden Grafik, die nochmals verdeutlicht, wie unterschiedlich die Balkenanzeige auf bestimmte Signalstärkeschwankungen reagiert. (Danke an alle Tippgeber!)
Einem MacDailyNews-Leser versprach Steve Jobs, dass das Hochladen von 720p-Videos direkt vom iPhone 4 aus "in Zukunft" möglich sein wird - derzeit geht dies nur über den Umweg in Form eines Macs oder anderweitigen Rechners.
Einem Macrumors-Leser, der ein Blu-ray-Laufwerk in seinem neuen Mac mini vermisste, erklärte Jobs wiederum, dass Blu-ray durch "aus dem Internet herunterzuladende Formate geschlagen" werde - "we may see a fast broad move to streamed free and rental content at sufficient quality (at least 720p) to win almost everyone over".
Posted by Leo at 16:37 | Permalink | Kommentare (36)
iPhone 4 bei der Telekom: 4 Wochen "Lieferverzug" bei Neubestellungen
Zugleich mit der heute startenden Upgrade-Anytime-Möglichkeit konkretisiert die Telekom auch ihre Aussagen zur Lieferung des iPhone 4: Neubesteller müssen demnach "mit einem Lieferverzug von 4 Wochen" rechnen (Affiliate-Link) - dies entspricht weitestgehend den Lieferfristen die Apple selbst bei Bestellungen über den eigenen Online-Store in Großbritannien und Frankreich angibt. So brachte es die Telekom auch in diesem Jahr wieder erfolgreich fertig, ausgerechnet die ausgabefreudigsten weil upgrade-willigsten iPhone-Kunden durch Misskommunikation und die jetzt anfallende erhebliche Wartezeit zielgerichtet zu verärgern. (Danke an Mattias, Tobias und alle weiteren Tippgeber!)
Posted by Leo at 14:03 | Permalink | Kommentare (73)
Selbstversuch: iPhone 4 vertragsfrei und entsperrt bei Apple in Großbritannien bestellen [Update_2]
Es ist kein Geheimnis, dass in Frankreich wie Großbritannien das iPhone 4 erstmals direkt im Apple Store in seiner reinsten Form zur Wahl steht: Ohne Vertrag sowie ohne Netlock - weshalb es sich auch hierzulande in jeglichem Mobilfunknetz einsetzen lässt. Das 16GB iPhone 4 kostet (in Frankreich) ohne die vertragsgebundene Subventionierung eines Netzbetreibers 629 Euro und das 32GB-Modell 739 Euro, in Großbritannien liegt man je nach Wechselkurs um rund 20 bis 30 Euro günstiger.
Nun ist es problemlos möglich mit einer in Deutschland ausgegebenen Kreditkarte im Apple Store Frankreich oder Apple Store Großbritannien einzukaufen (Affiliate-Link) und als Rechnungsadresse die eigene Anschrift anzugeben, allerdings muss die Lieferadresse zwingend im jeweiligen Land des genutzten Apple Stores liegen. Sind Verwandtschaft oder Freunde in Frankreich bzw. UK ansässig, im Besitz ausreichender Selbstkontrolle, das angelieferte iPhone nicht leise einzubehalten und zudem gewillt, ein Paket anzunehmen sowie schnellstmöglich nach Deutschland weiterzuversenden, steht einer entsprechenden Bestellung also nichts im Wege. Die unpersönlichere Alternative liegt in Gestalt eines "Fracht-Weiterleiters", der eine individualisierte Adresse im jeweiligen Land bereitstellt und die dort eintreffenden Einkäufe dann weiterschickt - beispielsweise Borderlinx, die einen entsprechenden Dienst für USA wie Großbritannien anbieten. In der Vergangenheit schloss der Apple-Store derartige Freight-Forwarder teils explizit aus und so scheiterte eine Vielzahl der Versuche, auf diesem Wege ein iPad Anfang April in den USA zu bestellen - diesen Ausschluss scheint es allerdings in den Einkaufsbedingungen des britischen Apple Stores nicht zu geben.
Als Selbstversuch bestellte ich auf diese Weise mit einer deutschen Mastercard am 15. Juni im Apple Store UK ein iPhone 4 - Lieferanschrift: Meine von Borderlinx bereitgestellte Adresse in Milton Keynes, UK (man darf sich nicht davon beirren lassen, dass der Apple Store die Lieferadresse unter Umständen nicht erkennt und komische Alternativvorschläge aufführt - einfach beharrlich auf der von Borderlinx vorgegebenen Adresse bestehen). Das iPhone 4 wurde dort plangemäß am 24. Juni ausgeliefert und Borderlinx benachrichtigte mich am Morgen des 25. über den Eingang eines Paketes, dessen Weiterleitung ich an meine Wohnadresse in Deutschland dann unmittelbar als Expresslieferung in Auftrag gab. Die Weiterleitung wurde noch am 25. eingeleitet und eine entsprechende DHL-Trackingnummer ausgegeben - durch das anschließende Wochenende kam das iPhone schlussendlich am darauffolgenden Montag (28.06.) wohlbehalten an. Die Kosten für die Expresslieferung eines iPhones von Großbritannien nach Deutschland durch Borderlinx bzw. DHL betrugen knapp 35 Euro, zusammen mit den rund 610 Euro für ein 16GB iPhone 4 liegt der Gesamtpreis für den Online-Kauf eines iPhone 4 in England dann bei unter 650 Euro.
Einzige unpraktische Kleinigkeit: Das britische iPhone 4 weist ein britisches Netzteil auf, mit dem sich hierzulande nichts anfangen lässt - natürlich kann das iPhone aber in gewohnter Weise über das mitgelieferte USB-Kabel geladen werden.
Auf der Suche nach einem vertragsfreien und entsperrten iPhone 4 erscheint mir dieser Weg insgesamt als sehr attraktive Wahl, allerdings dauert inzwischen allein die Zeit bis zum Versand im Apple Store UK wie Frankreich "3 Wochen".
Bleibt als einziger offener Punkt in dieser Einkaufsgeschichte die Frage nach Apples einjähriger Hardware-Garantie: Diese ist bislang beim iPhone auf das Land beschränkt, in dem dieses erworben wurde. Allerdings weicht Apples tatsächlich Handhabung seit etlichen Wochen (bis Monaten) davon weit ab und unzählige Leser mit iPhones aus Italien (und weiteren Umländern) konnten problemlos eine Garantiereparatur in Deutschland über das Online-Formular in Auftrag geben, die erwartungsgemäß durchgeführt wurde. Vollständig verlassen kann man sich derzeit noch nicht auf diesen Weg, da Apples offizielle Richtlinie unverändert lautet, dass die iPhone-Garantie im Herkunftsland wahrgenommen werden muss. Möglicherweise wird sich dies mit dem direkten Verkauf eines freien iPhone 4 in den Apple Stores Frankreich wie Großbritannien letztendlich ändern - eine entsprechende erneute Anfrage bei Apple Deutschland läuft noch, sobald mir dazu weitere Informationen vorliegen, liefere ich diese natürlich nach.
Update 13:10 Uhr
Die Versicherungslage ist etwas schwammig - jedes Paket ist durch Borderlinx wohl nur in Höhe von $100 versichert, allerdings greift laut Borderlinx-Kundenservice zusätzlich die Standardversicherung für Pakete von DHL bis zum einem Wert von 500 Euro. Höhere Beträge lassen sich über Borderlinx derzeit offenbar nicht versichern.
Update_2 6.07.10 10:00 Uhr
Die Garantie kann auch hierzulande in Anspruch genommen werden.
Posted by Leo at 11:48 | Permalink | Kommentare (111)
29.06.2010
Bericht: Apples interne Vorgaben zur Empfangsproblematik des iPhone 4 - kein Garantietausch, kein Bumper
Auf Apples Supportmitarbeiter dürfte derzeit eine Masse an Nachfragen zu den ausführlich dokumentierten Empfangsproblemen des iPhone 4 einprasseln, entsprechend stattete das Unternehmen die eigenen Mitarbeiter mit spezifischen Gesprächsvorgaben aus, welche an die öffentliche Stellungnahme angelehnt sind. Das interne Dokument geriet nun in die Hände des Boy Genius Report und soll die folgenden Gesprächspunkte umfassen, die dem Anrufenden zu unterbreiten sind:
1. a) Nach Apples eigenen Tests soll die Antennenleistung des iPhone 4 insgesamt besser ausfallen als die des iPhone 3GS.
b) Das Umfassen an bestimmten Stellen verschlechtert den Empfang "beinahe jedes Mobiltelefons" - dies gilt auch für iPhone 4 und iPhone 3GS. "It is a fact of life in the wireless world."
c) Falls es am iPhone 3GS auftritt, soll vermieden werden, die rechte untere Ecke mit der Hand abzudecken.
d) Falls die Empfangsprobleme am iPhone 4 auftreten, soll vermieden werden, den schwarzen Streifen in der linken unteren Ecke zu bedecken.
e) Das Nutzen einer Hülle (z.B. Bumper) kann den Empfang verbessern, da die Hand diese Stellen nicht mehr unmittelbar abdecken kann.
Nur falls das Empfangsproblem auch dann auftaucht, wenn das iPhone nicht in der Hand gehalten wird, sollen die üblichen Troubleshooting-Routinen durchlaufen werden. Dabei ist das Supportpersonal offenbar angewiesen, bei iPhone-Empfangsproblemen, die beim in der Hand halten auftreten, keinen Garantieaustausch durchzuführen und auch keine kostenlosen Hüllen zu vergeben. "DON’T promise a free bumper to customers."
Steve Jobs bezeichnete gegenüber Kunden die schwankende Signalstärke als "Nicht-Problem" und gab mehrfach zu Protokoll, dass es kein Problem mit dem "tatsächlichen Empfang" gäbe. Meine eigene Erfahrung mit drei verschiedenen iPhone 4-Modellen fällt zunehmend durchmischt aus - es gibt fraglos Orte, an denen das normale Halten in der linken Hand die Balken rapide schrumpfen lässt und dabei teils das iPhone auf EDGE zurückstuft (mit der typischen einhergehenden Nerv-Pause beim Datenabruf). Andererseits fiel es mir bislang überwiegend schwer, das Problem direkt zu reproduzieren und im Alltagseinsatz scheint es weiterhin nur selten durchzublitzen.
Posted by Leo at 23:41 | Permalink | Kommentare (79)