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1.02.2011
Apples In-App-Kauf-Zwangs-Bombe
"Wenn eine App Kunden die Möglichkeit bietet, Bücher außerhalb der App zu kaufen, dann verlangen wir neuerdings, dass die gleiche Option Kunden auch innerhalb der App als In-App-Kauf bereitsteht". Dies erklärte eine Apple-Sprecherin heute u.a. gegenüber Digital Daily und äußerte sich damit erstmals konkret zu der zunehmenden Verwirrung in Hinblick auf Apples Vorgaben zu In-App-Käufen. Vorweg beharrte die Pressesprecherin, Apple habe die "Entwicklerrichtlinien nicht geändert" - doch schwächt dieser Hinweis die für App-fixierte Inhalteanbieter entscheidende Änderung kaum ab. Die heute bekannt gewordene Ablehnung der Sony-Reader-App hatte die Diskussion um Apples In-App-Kaufvorgaben erneut aufgefrischt.
Bislang schickte beispielsweise Amazons Kindle-App Buch-Interessierte zum Kauf in den Browser und verstieß so nicht gegen Apples langgediente Vorgabe, dass in einer App getätigte Käufe grundsätzlich über Apples In-App-Purchase-Schnittstelle laufen müssen. Folgt man Apples neuer Vorgabe, dann müsste Amazon ab sofort zusätzlich den kompletten eigenen Buchkatalog auch als In-App-Kauf anbieten (und damit nach bisherigen Konditionen bei jedem Kauf 30 Prozent an Apple abführen) oder jegliche Kaufmöglichkeit aus der App entfernen - ob dies ausreicht, ist allerdings unklar. Es sieht derzeit danach aus, als ob dies nicht nur Bücher sondern auch jegliche anderen Inhalte betrifft und selbst dann gilt, wenn ein Kauf oder ein Abonnement komplett unabhängig von der App getätigt wurde (beispielsweise bei Netflix oder im Falle eines Zeitungs-Abonnements). Klare Vorgaben liefert Apple dazu bisher nicht. Möglicherweise passt Apple auch den Prozentsatz an, der bei In-App-Käufen an das Unternehmen abzutreten ist - eventuell werden wir schon morgen dazu mehr erfahren.
So bleibt offen, welche Auswirkungen dies auf das über den App Store vertriebene Inhalteangebot letztlich nach sich zieht. Für Endanwender ist dieser Zwang, In-App-Kauf anzubieten durchaus zu begrüßen, denn so lassen sich Inhalte (und vermutlich sehr bald auch Abos) bequem aus der App heraus erwerben und nach Kaufbestätigung sowie anschließender Eingabe des iTunes-Passworts über das eigene iTunes-Konto begleichen.
Posted by Leo at 20:29 | Permalink