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6.09.2012
Amazon feuert Tablets gegen das iPad
Auch Amazon hat heute die Gunst der Prä-iPhone-Event-Stunde genutzt und seine eigene Tablée-Reihe (Worterklärung hier und hier) für das diesjährige Weihnachtsgeschäft vorgestellt. Dabei wird das iPad in Amazons Pressemitteilung auffällig oft erwähnt als Vergleichsobjekt - so spiegle das Display des Kindle Fire HD um 25 Prozent weniger als das der dritten iPad-Generation und der WLAN-Datendurchsatz sei um 40 Prozent höher.
Amazon verkauft einen überarbeiteten und beschleunigten 7" Kindle Fire (1024 x 600 Auflösung, 8 GByte Speicherplatz) für 160 Dollar und einen 7" Kindle Fire HD mit 16 GByte Speicherplatz 1280 x 800 Pixel Auflösung für 199 Dollar – beide Modelle kommen für einen identischen Europreis Ende Oktober in den deutschen Handel. Alle Geräte sind in den USA durchweg mit Werbeeinblendungen (Special Offers) versehen, ob diese auch in Deutschland erscheinen oder sich gegen Aufpreis abschalten lassen, ist unklar.
Darüber hinaus gibt es in den USA einen Kindle Fire HD mit 8,9-Zoll-Display und einer Auflösung von 1920 x 1200 Pixel, der mit seinen 254 ppi nicht mehr allzu weit von den 264 ppi des iPad 3 entfernt ist. Der Preis mit 16 GByte Speicherplatz liegt bei knapp 300 Dollar. Zudem bietet Amazon dieses Gerät erstmals auch mit LTE an - der 8,9" Kindle Fire HD mit 32 GByte Speicherplatz und LTE-Anbindung kostet knapp 500 Dollar, ein Datenpaket mit monatlich 250 MByte an Datenvolumen kostet insgesamt 50 Dollar pro Jahr, also gut 4 Dollar pro Monat. Es stehen auch noch Monatspakete mit 3 und 5 GByte an Datenvolumen zur Wahl, der Aufpreis ist mir momentan allerdings unklar (vermutlich AT&Ts dafür übliche Monatspreise in Höhe von 30 bzw. 50 Dollar).
Dazu treten allerhand nette Software- und Cloud-Funktionen wie "Xray für Bücher und Filme", das dann bei einem Spielfilm beispielsweise sämtliche Schauspieler aufzählen kann oder Figuren des Romans auflistet. Ebenfalls reizvoll: Whispersync for Voice gleicht Audio- und Textbuch ab – man hört beispielsweise im Auto das Audiobuch und liest dann zu Hause an der richtigen Stelle das klassische Buch weiter. Spielstände will Amazon ebenfalls auf diesem Wege zwischen Geräten synchron halten. Auf den Geräten läuft ein stark modifiziertes Android 4.0, das auf den langsameren 7-Zoll-Modellen vermutlich seine Hänger mit sich führen dürfte. In Anbetracht des in Deutschland eher schwachen Inhalteangebots (Bücher einmal ausgenommen) erscheint der Kindle Fire HD hierzulande so nicht allzu reizvoll, zumal bis Ende Oktober ein 7,8-Zoll-iPad als Alternative zur Wahl stehen könnte. In den USA ist das natürlich eine andere Geschichte, dort gibt es im Verbund mit Amazon Prime für jährlich 80 Dollar immerhin allerhand Filme und TV-Serien als Paket zum Kindle Fire und als reine Konsummaschine dürfte dieser eine reizvolle Figur abgeben.
Und der Vollständigkeit halber sei erwähnt: Es gibt einen kontrastreicheren, höheraufgelösten (212 ppi) "Kindle Paperwhite" mit integrierter Beleuchtung. Der Preis ohne UMTS liegt bei 120 Dollar, allerdings soll dieses Modell vorerst offenbar nicht nach Europa kommen.
Posted by Leo at 22:34 | Permalink